Gießener Anzeiger Gießen vom Mittwoch, den 20.07.2019
Wettenberger Ernst Moritz ist ein Hobbyfotograf aus Leidenschaft
Der Wißmarer Ernst Moritz zeigt einen Teil seiner Werke ab Freitag in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Heiko Klein und Dr. Nikolaj Wieghorst in Gießen.
Ernst Moritz präsentiert den Sonnenuntergang am Strand von Dounaika. Foto: Waldschmidt
WISSMAR - "Früher habe ich nur geknipst'. Initialzündung für mein kreatives Fotografieren war ein Zufallsfoto in Monemvasia auf dem Peloponnes in Griechenland 2012. In der Abendstimmung hatte ich Menschen, die in einem Restaurant zum Essen waren mit Fischern, die vor dem Anwesen auf dem Wasser in einem Boot ihre Netze flickten ohne Stativ fotografiert", erläutert Ernst Moritz aus Wißmar seinen Einstieg als Hobbyfotograf. "Mein Name ist Ernst, aber ich bin nicht so", konstatiert er - Jahrgang 1955 und im Saarland geboren - humorvoll. 34 Jahre war er Soldat bei der Bundeswehr. Ihm fehlte die "kreative" Seite. "Nach der Bundeswehrzeit wollte ich Fotografieren und Kochen lernen. Ich habe mir eine Nikon D 90 gekauft und einige Fotokurse in Gießen besucht, um Tipps und Tricks kennenzulernen. Heute mache ich allerdings mein eigenes Ding", erklärt Moritz.
Seit einigen Jahren ist er mit seiner Frau Doris immer ein halbes Jahr in Griechenland und sechs Monate zuhause in Wißmar. Ziel ist das 400-Einwohner-Dorf Dounaika auf dem Peloponnes. "Bei jedem Aufenthalt haben mich die Motive gefunden und nicht umgekehrt. Ich gehe an vielen Sachen vorbei und denke, hier ist was, was fotografiert werden will, und lasse mich inspirieren". Inzwischen hat Ernst Moritz über 10 000 Fotos geschossen, jedes Mal mit besonderer Inspiration und dem Blick für die Details und Lichteinfälle in der Gesamtkomposition. Seine Motivauswahl ist vielfältig und reicht von Marco-Aufnahmen bis zu Panoramafotos. Er kreiert auch aus mehreren Aufnahmen große Panoramafotos. Landschaften, Natur, Menschen, auch Tiere und zufällig entdeckte Motive und Momente gehören zu seinem fotografischen Schaffen. "Meine Motivation beim Fotografieren ist es, bei dem Betrachter meiner Fotos, ohne lange Erklärungen, positive Gefühle und Emotionen zu erzeugen sowie Menschen glücklich zu machen. Die Seele des Menschen sollte zur Ruhe kommen und sich wohlfühlen, wenn sie sich meine Fotos anschaut", ist die Philosophie von Ernst Moritz.
Zu seiner Ausrüstung gehören eine Nikon D 7500 mit Objektiven von Marco über kurze bis zu langen Brennweiten. Zu seinen "Lieblingsfotos" zählen sein "Initialfoto" in Monemvasia, die Sonnenuntergänge am Meer und ein Motiv, das er erst vor fünf Wochen fotografierte als er mit seinem roten Jeep unterwegs war: Eine verfallene und seit 50 Jahren verlassene Einsiedelei - eine Eremitage - die ein Einsiedler zwischen zwei Felsen baute mit einem kleinen Wasserfall vor der Haustüre. "Dies ist auch ein Symbol für den Verfall", so Moritz. "Ich unterstütze die fotografische Leidenschaft meines Mannes", sagt Doris Moritz und freut sich über die Leidenschaft, mit der ihr Gatte mit der Kamera zugange ist. Für den Betrachter entfalten die Bilder ihre Wirkung auf Leinwand in den Formaten 40x60, 80x60 und 120x80 Zentimeter. Ernst Moritz hat sie schon im KuKuK in Wettenberg ausgestellt und für seine Fotos viel Anerkennung der Betrachter erhalten. Seine nächste Vernissage ist am heutigen Freitag, 19. Juli um 15 Uhr bei "Cura Vitam" in Gießen, der Gemeinschaftspraxis von Dr. Heiko Klein und Dr. Nikolaj Wieghorst, Am alten Flughafen (Stolzenmorgen 14).
Bereits am 19. August bricht Ernst Moritz mit seiner Gattin Doris wieder nach Griechenland auf und bleibt bis Dezember, um neue faszinierende Panoramen, Tiere und Objekte zu fotografieren. Unterwegs wird auch Station in Verona, der Toskana oder am Gardasee gemacht. Dabei wird Moritz eine Dokumentation in Wort und Bild - auch als Video - über die Ernte der Oliven und die Olivenöl-Herstellung kreieren. Seine neue Homepage www.fomo-inspiration.de