Fotografie Ernst Moritz
  Wettenberg

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 Ausstattung der Vitos Klinik Gießen – Marburg mit 184 DIN A1 Fotos

 Gießener Anzeiger vom 18.02.2020

Wieder ein Blickfang: Die Wand gegenüber dem Eingang im KuKuK zeigt sich bei der aktuellen Ausstellung "Raum und Bewegung" vielseitig. Foto: Schultz

Neue Ausstellung im Wettenberger Kukuk unter dem Motto "Raum und Bewegung"

WISSMAR (hsch). Sehr ansehnliche Ergebnisse sind jetzt wieder im Kunst- und Kulturkreis Wettenberg (KuKuK) zu sehen. Das Thema ist dieses Mal "Raum und Bewegung". Ein wesentliches Element der Schau ist auch diesmal die Abwechslung, das Salz in der Ausstellungssuppe. Am Freitag war Eröffnung.
Wie schon oft ist die große Wand gegenüber dem Eingang der Blickfang für den Besucher. Zugleich tummeln sich im zentralen Raum der hinteren Hälfte allerlei originelle kleinere Arbeiten, die teilweise auch berührt und benutzt werden möchten, etwa die "Schnugel", die Schneckentempokugel von Dieter Weiss: eine Holzkugel, die man zwar anschubsen kann, die dann aber seelenruhig ihre Bahn zieht und dabei mitnichten schneller wird. Teilnehmer sind dieses Mal Michael Ackermann, Vera Bennung Corominas, Edeltraud Bruch (Gast), Dietmar Eucker, Johannes Eucker, Gabriele Herlitz, Reinhart Jana (Gast), Uschi Lanzet- Hallen, Ernst Moritz, Bernd Rosenbaum, Dieter Weiß, Ilse-Marie Weiß, Michael Willems (Gast), Regina Willems, Ingrid Wortmann-Wilk und Annemarie Zaha. Zu sehen sind Malerei, Zeichnung, Fotografie, Druck und bewegliche Objekte.

 Die Halle ist geschickt inszeniert, man hat die jeweiligen Formate in einen konstruktiven Zusammenhang gebracht, was auch nur den Anschein von Monotonie vermeidet. Das sieht sich insgesamt sehr angenehm an, und man verweilt gern und öfter. Am größten ist Ernst Moritzens Wasserfall ausgefallen. Er kann eine ganze Wand nicht nur von oben nach unten füllen. Apropos: Die Kammer füllen diesmal Annemarie Zaha und Reinhart Jana mit ihren von der Decke hängenden, silbern glitzernden Vogelschreckfolien ("Lichtreflexe in Bewegung") fast komplett aus,. Man muss sich zu den anderen Arbeiten an ihnen vorbeischieben, obgleich sie dem Körper keinerlei spürbare Behinderung entgegensetzen - sehr reizvoll und ein bisschen merkwürdig beim Anfassen.
Die stellvertretende Vorsitzende Ines Scheurmann erwähnte in ihrer Einführung: "Auch die Gefühls- und Gedankenwelt und die Welt der Träume werden als geistige Räume aufgefasst und in abstrahierter Form oder surrealistisch dargestellt". Vermutlich quer durch den Waldraum etwa ackerte sich Ernst Moritz zu seinem Wasserfallmotiv vor oder fuhr bis nach Stralsund ins Aquarium, um einen "hungrigen Hai" von hinten zu fotografieren. Eine riesige Schildkröte schwamm ihm in ihrem Lebensraum direkt vor die Linse, während er warm und trocken in seinem Habitat verweilte. Bewegung auch bei den anderen Künstlern: Johannes Eucker zeigt unter anderem einen impressionistisch gemalten "Schwarm" und hat sein "Schneckenkarussell" mit Schneckenhäusern beladen, eine ziemlich veränderte Anmutung. Im Bildformat erweisen sich Michael Ackermanns Monotypien als starke Ergänzungen des thematischen Spektrums, genau wie Gabriele Herlitz mit ihren abstrakten Mischtechniken einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. Faszinierend sind Reinhart Janas "Fliegende Objekte", die das Thema höchst anschaulich umsetzten. Ruhiges Verharren ist eben nicht der ideale Lebenszweck der Mitglieder.
Die Ausstellung ist noch bis zum 15. März im Kunst- und Kulturkreis Wettenberg, samstags, sonn- und feiertags von 15 bis 18 Uhr, zu sehen.